Samm­lung Wurm (Dessau)

01.06.2024 bis 15.11.2024

Die Kunst und Antiquitäten GmbH (KuA) in der DDR beschaffte teils auf unlauteren Wegen Kunstgegenstände und Kleinantiquitäten, um sie gegen Devisen ins westliche Ausland zu verkaufen. Ihre Zusammenarbeit mit der Zollverwaltung der DDR ist bisher ein Desiderat. 

Projekttitel: Vorgehen der Kunst und Antiquitäten GmbH beim Beschaffen von Kunstgegenständen und Kleinantiquitäten in Zusammenarbeit mit der Zollverwaltung der DDR – Die Sammlung Wurm (Dessau)

Projektleitung: Dr. Annette Müller-Spreitz

Projektbearbeiterin: Anna-Elisabeth Keim

Gefördert vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste

Projektbeschreibung

Der Dessauer Jürgen Wurm (1940–ca. 2021), war ein Sammler und Numismatiker, der als einer von rund 200 ostdeutschen Sammlern durch die DDR-Behörden um seine Sammlung gebracht wurde. Staatliche Behörden haben dem Ausreisewilligen 1985/86 Kunst- und Kulturgüter unter Behauptung eines Zollverfahrensfehlers eingezogen und auch über den Bereich Kommerzielle Koordinierung verkauft. Durch ein Rehabilitierungsverfahren handelt es sich um einen bereits veröffentlichten Fall (Drucksache Bundestag 1993, 12/4500).

Die Sammlung Wurm (Dessau) bietet einen Fall, bei dem der Vorwurf eines Zollverfahrensfehlers gegenüber dem Ausreisewilligen Jürgen Wurm zu einer Haftstrafe, zu einer Strafzahlung sowie zur Enteignung von rund 11.280 Kunst und Antiquitäten führte, darunter waren hunderte Münzen und Notenscheine, aber auch sowohl Zinn- und Silbergegenstände als auch wahrscheinlich Gemälde. Im Projekt sollen Recherchemöglichkeiten ermittelt und dokumentiert werden, um den entzogenen Objekten auf die Spur kommen zu können. Das Projekt soll ein Beispiel für Recherchevorgehen bieten und das Augenmerk auf ähnlich gelagerte Entzugsvorgehen lenken.