Net­zw­erk Tech­nik- und Indus­triemuseen für Bil­dung Sachsen-Anhalt

01.09.2015 bis 31.10.2016

Von September 2015 bis Oktober 2016 führte der Museumsverband Sachsen-Anhalt e.V. zu den Technik- und Industriemuseen in Sachsen-Anhalt ein Projekt durch, das durch das Land Sachsen-Anhalt großzügig gefördert wurde.

Projekttitel: Netzwerk Technik- und Industriemuseen für Bildung Sachsen-Anhalt

Projektleiterin: Dr. Cornelia Dümcke (CULTUE CONCEPTS)

Gefördert durch das Land Sachsen-Anhalt. 

Ziele

  • die Analyse der Museumssparte,
  • die Wahrnehmung dieser Museumssparte als Orte der informellen Bildung gestärkt werden können,
  • die Förderzugänge und die Zusammenarbeit mit Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft und Bildung angestoßen bzw. intensiviert werden könne,
  • erste Maßnahmen für eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit zu entwickeln,
  • Empfehlungen auszusprechen.

Projektbeschreibung

Von den 20 Technik- und Industriemuseen, die Mitglied im Museumsverband Sachsen-Anhalt sind, hat sich für das Projekt ein aktiver Kern von 12 Einrichtungen konkretisiert. Diese Einrichtungen repräsentieren in unterschiedlicher Weise das große industriekulturelle Erbe in Sachsen-Anhalt:

  • Technikmuseum Hugo Junkers Dessau, Dessau-Roßlau
  • Technisches Halloren- und Salinemuseum e.V., Halle
  • Mansfeld-Museum im Humboldt-Schloss, Hettstedt
  • Technikmuseum Magdeburg, Magdeburg
  • Deutsches Chemie-Museum, Merseburg
  • Hüttenmuseum Thale, Thale
  • Börde-Museum Burg Ummendorf, Ummendorf
  • ErlebnisZentrumBergbau Röhrigschacht Wettelrode, Sangerhausen
  • Industrie- und Filmmuseum Wolfen, Bitterfeld-Wolfen
  • Brikettfabrik Hermannschacht, Zeitz
  • Hütten- und Technikmuseum Ilsenburg, Ilsenburg
  • iMUSEt, Schönebeck

Die Analyse zeigte vor allem, dass die Einrichtungen lokal und regional gut vernetzt sind, aber auf Landesebene nur eine unzureichende Wahrnehmung besteht. Auch zeigte sich, dass die personellen wie finanziellen Handlungsspielräume sehr eng sind und eine zusätzliche ehrenamtliche Tätigkeit für den weiteren Aufbau des Netzwerks nicht möglich ist. Die Verbindungen zu Hochschuleinrichtungen bestehen seitens der Museen nur punktuell. Es stellte sich heraus, dass die Museen ein erhebliches Potential haben, um ihre außerschulischen Bildungsangebote im MINT-Bereich stärker als bisher mit den MINT-Initiativen des Landes zu vernetzen.

Die Studie kommt u.a. zu folgenden Empfehlungen für die weitere Entwicklung:

  • Industriekultur ist als eigenständiges Handlungsfeld und als Querschnittsaufgabe unterschiedlicher Ministerien zu verstehen.
  • Empfohlen wird dem Land, ein fünfjähriges Modellprojekt „Netzwerk Technik- und Industriemuseen für Bildung“ mit einer Personalstelle für Projektkoodinierung zu finanzieren, um die Vernetzung der Museen untereinander zu stärken, die Kontakte zu Wissenschaft und Wirtschaft verlässlich zu gestalten und um vor allem die Bildungsangebote der Museen stärker in MINT-Initiativen des Landes zu verankern. Dieser sollte an einem der Museen oder der Mitteldeutschen Gesellschaft für Industriekultur e.V. angesiedelt werden.
  • Ansiedlung eines „UNESCO CHAIRS“ an einer Universität/Hochschule in Sachsen-Anhalt mit dem Schwerpunkt Industriekultur- und Technikgeschichte

Zu den Bildungsangeboten des Netzwerks ist ein Technikreader herausgegeben worden, der sich gezielt an Schulen und Bildungseinrichtungen wendet. Dieser wird von den Museen in ihrem Einzugsbereich verteilt.

Während des Projekts konnte verstärkt die Aufmerksamkeit der Politik auf das Netzwerk gerichtet werden. In der Folge hat dies zu einer Vereinbarung im Koalitionsvertrag 2016-2021 geführt: „Künftig soll auch die Industriekultur, die z. B. in Technikmuseen und Architektur repräsentiert wird, verstärkt zur Geltung gebracht werden. Die Koalitionspartner werden das Netzwerk „Industriekultur“ weiterentwickeln (Koalitionsvertrag 2016: S. 80).