Ziel des Projektes war es zu prüfen, ob es Objekte in den Museen gibt, die im Verdacht stehen, ihren Besitzern in der Zeit des Nationalsozialismus unrechtmäßig entzogen worden zu sein.
Darüber hinaus konnte der Museumsverband Sachsen-Anhalt e. V. auch Erkenntnisse zur Geschichte der Museen und ihrer Sammlungen sowie über die personellen Verflechtungen der Museumsleiter und der örtlichen Akteure in der Zeit des Nationalsozialismus gewinnen. Ebenso wurden diverse Unterlagen des Museumsverbandes in der preußischen Provinz Sachsen und im Freistaat Anhalt aus der Zeit des Nationalsozialismus in den jeweiligen Museums- und Stadtarchiven gefunden: Briefe, Veranstaltungsprogramme, Mitgliedsanträge, Rundbriefe. Die können mit ausgewertet werden für die Verbandsgeschichte und helfen, die Frage nach dem Einfluss der Museumsberatung und ihrer NS-Netzwerke auf die Museumsarbeit zu beantworten.
Im Freilichtmuseum Diesdorf, Museum Schloss Lützen, in den Städtischen Museen Tangermünde und im Börde-Museum Burg Ummendorf wurden keine oder nur sehr wenige Hinweise auf NS-Raubgut gefunden. Die Funde (Judaica, Freimaurer) im Museum Schloss Bernburg, Kreismuseum Bitterfeld und Heimatmuseum im Schloss Zörbig reichen für einen eigenen vertiefenden Antrag vermutlich nicht aus. In Dessau, im Winckelmann-Museum Stendal, im Prignitz-Museum am Dom Havelberg, im Museum Schloss Neuenburg, Museum Weißenfels und im Harzmuseum Wernigerode sollten einzelne Spuren weiterverfolgt werden, wie z. B. die den Akten nach während der NS-Zeit im Kunsthandel angekauften Werke suchen und ggf. deren Herkunft klären sowie zahlreiche ungeklärte Bestandsgruppen vertiefend erforschen.
Einige Objekte mit Bezug zu jüdischem Leben und Judaica befinden sich in sieben der Museen. Freimaurer-Gegenstände sind in sechs der Erstchecks aufgefallen. Konvolute aus kolonialen Kontexten gibt es in zwölf der erstgecheckten Museen. Der Großteil der geprüften Museen besitzt Objekte mit Herkunftshinweisen auf Entzugskontexte in der SBZ/DDR.